DFG-Projekt:

 

Historisch-kritische Edition
der Schriften Julius Wilhelm Zincgrefs

 

 

Zincgref-Chronik

Daten zu Leben, Werk und Rezeption Julius Wilhelm Zincgrefs

 

 

Werner Wilhelm Schnabel (Erlangen)

 

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Abkürzungen:      JWZ = Julius Wilhelm Zincgref      
                          LZ = Lorenz (II.) Zincgref

 

 


 

1541 Jan 08

Geburt LZs in Simmern. Sein gleichnamiger Vater (um 1506-1590) stammt aus einer Frankfurter Familie und ist Münzmeister Kaiser Maximilians II., später des Pfalzgrafen Johann zu Simmern und seiner Söhne. LZ  hat 3 Brüder und 3 Schwestern. Der Großvater Philipp Z. (1482-1535) war seit 1509 Bürger in Frankfurt.

[Freher, Theatrum, 1688, S. 984] [Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 7] [Zülch, Frankfurter Künstler, 1935, S. 331-333] [Stammliste Zincgref] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 148]

1544 Mär 05

Tod Kfst. Ludwigs V. des Friedfertigen von der Pfalz. Nachfolger wird sein Bruder Friedrich II. (1482-1556), der zaghaft den Übergang zum Luthertum vollzieht.

1551

LZ wird nach Köln geschickt, um die lateinische Sprache zu erlernen.

[Freher, Theatrum, 1688, S. 984] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 148]

1553

LZ wird für zwei Jahre zunächst auf die Schule nach Frankfurt/M. geschickt, geht dann aber nach Oberursel, wo er drei Jahre Schüler des Rektors Wolfgang Lorber wird.

[Freher, Theatrum, 1688, S. 984] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 148 f.]

1555

Der Augsburger Religionsfrieden sichert den Lutheranern, nicht aber den Calvinisten reichsrechtlichen Schutz zu.

1556 Feb 16

Tod Kfst. Friedrichs II. des Weisen von der Pfalz. Nachfolger wird sein Sohn Ottheinrich (1502-1559), der die Reformation der Kurlande im Geiste eines gemäßigten Philippismus vorantreibt.

1556

LZ geht nach Straßburg und wird drei Jahre lang Schüler Johann Sturms (1507-1589), der ihn in seinem Streben nach einem juristischen Studium unterstützt.

[Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 149]

1559 Feb 02

Tod Kfst. Ottheinrichs von der Pfalz. Nachfolger wird Friedrich III. (1515-1576) aus der Simmerschen Linie, der den Übergang zum Calvinismus vollzieht.

1560, ca.

Geburt der Margaretha Dresch (Dress) in Heidelberg, der späteren Mutter JWZs.

[Weidner, Zincgrefii Leben, 1693]

1561

Der Vater will das Studium LZs nicht finanzieren, gibt dem Drängen bekannter Förderer des Sohnes nach einem Jahr dann aber doch nach.

[Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 149 f.]

1562, Apr 15

Immatrikulation LZs in Wittenberg, wo er sich v.a. der Mathematik und Theologie widmet. Er wird Schüler Caspar Peucers (1525-1602), Sebastian Dietrichs gen. Winshemius (1520-1574) und Edo Hilderichs von Varel (1533-1599). Freundschaft mit Pantaleon Weiß (Candidus, 1540-1608). Gegen den Willen des Vaters strebt er den Magistergrad an und sichert mit Hilfe des pfalzgfl. Rates Otho Caelius die Finanzierung.

[Freher, Theatrum, 1688, S. 984] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 150]

1563

Publikation des Heidelberger Katechismus in der Pfälzischen Kirchenordnung. Übergang der Kurpfalz zum reformierten Bekenntnis und zu einer quasiköniglichen Politik.

[Press, Gegenspieler, 1980, S. 26]

1565 Mär 20

LZ wird in Wittenberg zum Magister promoviert und als Privatdozent mit der Lehre des griechischen Neuen Testaments beauftragt. Der von den langsamen Fortschritten des Sohnes erzürnte Vater hat ihm zuvor die nötigen Kosten verweigert.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 7] [Freher, Theatrum, 1688, S. 984 (20.5.1565)] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 140 f., 150 f.]

1566

Heimkehr LZs nachhause. Zusammen mit dem verwandten Mainzer Rechtsprofessor Peter Ofendalius  und dem pfälz. Kanzler Matthias Rodler Planungen für die weitere Ausbildung. Da der Vater kein Geld mehr investieren will, erhält er ein vierjähriges Stipendium Pfalzgraf Georgs von Simmern (reg. 1559-1569), um in Frankreich die Rechte zu studieren.

[Freher, Theatrum, 1688, S. 984] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 151]

1566

LZ studiert in Paris, wo er auch Privatunterricht in Astronomie und sphärischer Geometrie erteilt.

[Freher, Theatrum, 1688, S. 984]

1567

LZ weicht vor dem Bürgerkrieg in die spanischen Niederlande aus und studiert zunächst in Douai, dann in Löwen. Freundschaft mit Tidemann Gisius und Jacobus Frisius. In Antwerpen Freundschaft mit dem Mediziner und Poeten Johannes Posthius (1537-1597).

[Freher, Theatrum, 1688, S. 984] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 151 f.]

1569

Nach Beruhigung der Unruhen Rückkehr LZs nach Paris. Freundschaft mit Antonius Olevianus aus Trier und Johann Torbeck aus Danzig.

[Freher, Theatrum, 1688, S. 984] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 152]

1570

LZ begleitet den bayerischen Adeligen Ernst von Rechberg ( 1604?) als Informator auf einer Reise nach Dieppe und später nach Orléans und wird dafür bei seinen Gläubigern ausgelöst.

[Adam, Vitae Jureconsultorum, 1620, S. 432] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 152 f.]

1570

LZ wird in Orléans zum Licentiaten beider Rechte promoviert.

[Freher, Theatrum, 1688, S. 984] [Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 7]

1570

Die in die Heimat geschickten Bücher LZs werden bei Bacharach durch einen Transportunfall nahezu unbenutzbar.

[Adam, Vitae Jureconsultorum, 1620, S. 432] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 153]

1570 Sep 01

LZ tritt als Hofrat in die Dienste Kfst. Friedrichs III. von der Pfalz (1515-1576).

[Mylaeus, Leichenpredigt, 1610, S. 18] [Adam, Vitae Jureconsultorum, 1620, S. 433] [Freher, Theatrum, 1688, S. 984] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 154]

1573

Verleihung eines Wappenbriefs an LZ.

[Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 142]

1574 Feb 13

LZ zieht als Kriegsrat mit den pfälzischen Truppen unter dem Kurerbprinz Christoph (1551-1574) in den Feldzug gegen die spanischen Niederlande.

[Adam, Vitae Jureconsultorum, 1620, S. 433] [Freher, Theatrum, 1688, S. 984 f.]

1574 Mär/Apr

Unmittelbare Beteiligung LZs an den Kampfhandlungen

[Adam, Vitae Jureconsultorum, 1620, S. 434 f.] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 155-158]

1574 Apr 14

In der Schlacht auf der Mooker Heide bei Nimwegen endet der Feldzug in einem militärischen Fiasko und mit dem Tod Pfalzgf. Christophs und der Grafen Ludwig und Heinrich von Nassau.

[Mylaeus, Leichenpredigt, 1610, S. 17 f.] [Freher, Theatrum, 1688, S. 985] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 156-158]

1574 Mai 06

Rückkehr des geschlagenen Truppenkontingents nach Heidelberg. LZ fungiert fortan als kurpfälzischer Rat und Gesandter. Er führt die Geschäfte der Universität und der Stadt und zahlreiche junge Juristen in die Rechtspraxis ein. Seine Mußestunden widmet er v.a. der Geschichte.

[Freher, Theatrum, 1688, S. 985] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 158 f.]

1574

Erste Eheschließung LZs. Von den beiden Söhnen dieser Ehe ist 1610 noch einer am Leben.

[Mylaeus, Leichenpredigt, 1610, S. 18]

1576 Okt 16

Tod Kfst. Friedrichs III. von der Pfalz. Nachfolger wird sein Sohn Ludwig VI. (1539-1583), der nachdrücklich die Rückkehr zum Luthertum bzw. Philippismus betreibt.

1576

LZ wird trotz seiner Weigerung, sich zur Augsburgischen Konfession zu bekennen, in seinem Amt bestätigt.

[Adam, Vitae Jureconsultorum, 1620, S. 437] [Freher, Theatrum, 1688, S. 985] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 160]

1579 ff.

LZ lebt in Heidelberg in der Augustinergasse 2.

[Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 142]

1583 Okt 12

Tod Kfst. Ludwigs VI. von der Pfalz. Nachfolger wird sein Sohn Friedrich IV. (1574-1610). Bis zu dessen Volljährigkeit regiert bis 1592 mit Johann Casimir von Pfalz-Lautern ein radikal calvinisch ausgerichteter Administrator, der die Herrschaftsrechte der Fürsten im Territorium stärkt.

1586, ca.

Geburt des älteren Bruders Johann Ludwig Zincgref († 1613?)

[Stammliste Zincgref]

1586

Zweite Eheschließung LZs mit Margareta Dresch (Dress). Von den drei Söhnen und drei Töchtern ist 1610 nur noch JWZ am Leben.

[Mylaeus, Leichenpredigt, 1610, S. 18] [Weber, Leichenpredigt, 1620, S. 23]

1586 Okt 10

Lehenrevers über ein kurpfälzisches Mannlehen in Münster an der Nahe, das LZ aus Dankbarkeit von Pfgf. Johann Casimir geschenkt bekommen hat. Das „Leyisch KornErb“ hatte zuvor Maximin von der Leyen innegehabt.

[Koblenz, LHA: Best. 4, Nr. 3647, S. 95, 97] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 137]

nach 1586

Geburt des Bruders Philipp Zincgref († vor 1611)

[Stammliste Zincgref]

1588

LZs Haushhalt umfaßt neben seiner Frau zwei Kinder, zwei Mägde und einen Schreiber; Untermieter sind der Hofgerichtsrat Petrus Denaisius (1560-1610) und ein Lehrer.

[Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 142]

1590

Tod des Großvater Lorenz (I.) Z. in Frankfurt/M.

[Stammliste Zincgref] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 140]

1591 Jun 03

Geburt JWZs in Heidelberg.

1592

Friedrich IV. übernimmt die Regierung der Kurpfalz und betreibt eine konfessionell ausgleichende Politik.

1592

Georg Michael Lingelsheim wird Mitglied des Heidelberger Oberrats.

[Walter, Beziehungen, S. 348]

1592/93

Geburt Friedrich Lingelsheims in Heidelberg.

[Walter, Späthumanismus, 2004, S. 309]

1596 Jan 20

LZ fertigt auf Bitten des Heidelberger Theologieprofessors David Pareus (1548-1622) ein juristisches Gutachten über die Interpretation der biblischen Einsetzungsworte.

[Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 143-145]

1596 Jul – 1597 Mär

Pestepidemie in Heidelberg. Studenten und Professoren der Universität zerstreuen sich (‚Ladenburger Sezession‘); in Heidelberg sterben fast 1200 Menschen.

[Kühlmann, Colli, 2011, S. 453]

1596 Aug 16

Geburt des späteren Kurfürsten Friedrich V.

1598 Apr 03

Edikt von Nantes: Beendigung der französischen Religionskriege durch Festschreibung konfessioneller Toleranz.

1598

Friedrich V., bisher in der Oberpfalz erzogen, zieht nach Heidelberg um.

1598

Christian von Anhalt-Bernburg wird Statthalter der Oberpfalz.

1600

Johann Leonhard Weidner (1588-1655) aus Ottersheim, Sohn des Predigers Leonhard Weidner, kommt an die Schule nach Heidelberg.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 12]

1601-1607

Bau des Friedrichsbaus auf dem Heidelberger Schloß.

1602 Feb 03

Paul Schede Melissus (1539-1602) stirbt in Heidelberg.

1602 Aug 24 – Okt 16

Gutachten LZs über die rechtliche Zulässigkeit des Verkaufs der strategisch wichtigen Nürnberger Landbesitzung Rechenberg an einen auswärtigen Erben der Familie Camerarius.

[Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 143]

1602

Erkrankung Kfst. Friedrichs IV., der danach ein gesundheitlich gebrochener Mann bleibt. Machtgewinn der Heidelberger Räte.

[Press, Gegenspieler, 1980, S. 30]

1602

Janus Gruter wird zum Bibliothekar der Universität Heidelberg ernannt.

1603

Jacob I. von Schottland, der spätere Schwiegervater Friedrichs V., beisteigt den Thron von England.

16..

Da LZ in Famosschriften immer wieder angegriffen wird, erwägt er seine Dimission.

[Adam, Vitae Jureconsultorum, 1620, S. 437 f.]

1604

Friedrich V. kommt zur Erziehung an den Hof des Hzgs. von Bouillon in Sedan.

1605 Okt 26

Entdeckung der Pulververschwörung gegen Jacob I. von England.

1606 Feb 02

Immatrikulation des Johannes Zincgref aus Simmern (um 1576-1643), eines Cousins von JWZ, an der Universität Heidelberg.

[Toepke, Matrikel Heidelberg II, S. 233]

1606 Dez 12

JWZ verfaßt eine handschriftliche ‚Elegia ad amicos’ (teilweise später in der ‚Triga’ gedruckt).

[BLB Karlsruhe: Hs. K 400, fol. 362r-v] [Mertens/Verweyen, Vorarbeiten, 1972, S. 137]

1607

Ende der Heidelberger Schulzeit JWZs.

[Weidner, Zincgrefii Leben, 1693, S. 101]

1607 Jul 25

Immatrikulation Friedrich Lingelsheims an der Universität Heidelberg.

[Walter, Späthumanismus, 2004, S. 309]

1607 Okt 05

Immatrikulation JWZs zum Studium der Philosophie und der Rechte in Heidelberg.

[Toepke, Matrikel Heidelberg II, S. 237]

1607 ff

JWZ besucht im philosophischen Grundstudium öffentliche Vorlesungen des Simon Stenius, des Gräzisten Aemilius Portus (1550-nach 1610), von Janus Gruter, Rainer d.Ä. Bachoff von Echt (1544-1614) und Wolfgang Loß.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 3 f.]

1608

Lahmlegung des Regensburger Reichstags unter pfälzischer Führung.

1608 Mai 05

Gründung der protestantischen Union in Ahausen bei Nördlingen.

1608 Aug

Gedicht JWZs auf die am 7.8.1608 in Kaub erfolgte Heirat des Oppenheimer Juristen Bartholomäus Agricola (1581-1619/20) mit Anna Maria von Cöln, Tochter des verstorbenen kurpfälzischen Besehers David v.C. in Kaub. Agricola, ein Schüler LZs,  war 1599 in Heidelberg immatrikuliert und dort 1604 zum Doktor beider Rechte promoviert worden und wurde 1609 zum Land- und Zollschreiber in Oppenheim ernannt.

[Weidner, Triga, 1619, S. 36 f.] [Toepke, Matrikel Heidelberg II, S. 197] [Kuby, Agricola, 1968] [Stuck, Oberämter, 1988, S. 103 f.] [Krummacher, Laurea, 1990, S. 321-323]

1609 ff. ?

Juristisches Studium JWZs in Heidelberg. Besuch von Vorlesungen bei den Juristen Dionysius Gottfried (1549-1622), Daniel Nebel, Johannes Calvinus und Philipp Hoffmann, von Privatlektionen bei Rainer d.Ä. Bachoff von Echt (1544-1614).

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 4]

1609 Apr 09

Abschluß des zwölfjährigen Waffenstillstands zwischen den spanischen Statthaltern Ehg. Albrecht und Ehgin Isabella und den Vereinigten Niederlanden. Er ist auf spanischer Seite mit einer De-facto-Anerkennung der Republik verbunden.

1609

Gründung der katholischen Liga durch Hzg. Maximilian I. von Bayern.

1609

Seuchenwellen im Elsaß und in Südwestdeutschland.

[Lammert, Seuchen, 1890, S. 21]

1609

Im Böhmischen Majestätsbrief garantiert der Ks. die Rechte und die Konfessionsfreiheit der böhmischen Stände.

1609-1614

Der Jülich-Klevesche Erbfolgestreit führt zu einer ersten scharfen Konfrontation der Konfessionsparteien, die inzwischen in der protestantischen Union und der katholischen Liga organisiert sind.

1610 Mai 04

Ermordung Heinrichs IV. von Frankreich.

1610 Jun 24

Tod LZs in Heidelberg nach langwieriger Krankheit im Alter von 70 Jahren.

[Mylaeus, Leichenpredigt, 1610, S. 23]

1610 Jun

Zwei Gedichte JWZs auf den Tod des Vaters.

[Weidner, Triga, 1619, S. 58]

1610 Jun 27

Beerdigung des Vaters bei St. Peter. Die Leichenpredigt des Pfarrers Johann Mylaeus wird zusammen mit einem Programm des Rektors der Universität erst 1620 publiziert. Mit abgedruckte Epitaphia stammen von Johann Leonhard Weidner, Marcus Rischer und JWZ selbst.

[Mylaeus, Leichenpredigt, 1610] [Adam, Vitae Jureconsultorum, 1620, S. 438]

1610 Jun Ende

Zum Vormund des noch minderjährigen JWZ wird der Medizinprofessor Nicolaus Matthiades Bachendorp (1573-1621) bestellt.

[Koblenz, LHA: Best. 4, Nr. 3647, S. 83]

1610 Aug

Gedicht JWZs auf den Tod des Korrektors und Philologen Gottfried Jungermann (1581-8.1610) in Hanau. Gedruckt 1611 in der Sammlung ‚Lacrymae super immaturo obitu Godofredi Jungermanni‘ (Hanau: Conrad Biermann, Thomas de Villiers) zusammen mit Epicedien von Tobias Adam, Michael Piccart, Theodor Sitzmann, Georg Rem, Nicolaus Heinsius, Daniel Heinsius, Scipio Gentilis, Janus Gruter, Michael Verdung, Conrad Biermann, Johannes Nienborg, Johannes Schuß, Friedrich Lingelsheim, Joachim Camerarius, Conrad Rittershausen, Heinrich Schönenberg, Philipp Schnabel, Johann Rudolf Lavater, Walther Keuchenius, Moritz Schröter, Conrad Bachmann, Hugo Broughton, Johann Leonhard Weidner und Helia Putschius.

[Weidner, Triga, 1619, S. 5 f.] [Walter, Späthumanismus, 2004, S. 361] [Walter, Beziehungen, 2011, S. 354 f.] [VD 17]

1610 Sep 09

Tod Kfst. Friedrichs IV. von der Pfalz im Alter von nur 36 Jahren. Bis zur Volljährigkeit des Sohnes 1614 etabliert sich eine Vormundschaftsregierung des calvinistischen Johann II. von Pfalz-Zweibrücken, der eine Politik der ruhigen Hand betreibt.

1610 Sep Ende

Gedicht JWZs auf den Tod des kurpfälzischen Juristen Petrus Denaisius (1560-20.9.1610).

[Weidner, Triga, 1619, S. 188] [Adam, Vitae Jureconsultorum, 1620, S. 445]

1611

Druck eines Begleitgedichts JWZs in den von Quirin Reuter (1558-1613) herausgegebenen ‚Opuscula historica et politico-philologica’ von Nicolaus Cisner (1529-1583) (Frankfurt/M.: Rhodius), zusammen mit weiteren Gedichten von Marquard Freher, Richardus Hemelius, Johann Cisner, Peter Christmann, Johann Marquard, Johannes Reinhard, Paul Schede Melissus, Nicolaus Rudinger, Johannes Posthius, Nicolaus Reusner, Paschasius Brismann, Johann Bartholomäus Reuter und Johann Leonhard Weidner.

[Weidner, Triga, 1619, S. 44 f.] [Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 23] [VD 17]

1611

Gedicht JWZs auf die 2. Heirat seines Vormundes, des aus Dänemark stammenden Heidelberger Medizinprofessors Nicolaus Matthiades Bachendorp (1573-1621), mit der Witwe des Apothekers Ezechias Fettich.

[Weidner, Triga, 1619, S. 45 f.] [Beichert/Kühlmann/Schnabel, Briefe, 2011, S. 217, Anm. 58]

vor 1612

JWZ, Friedrich Lingelsheim und Johann Leonhard Weidner veranstalten jugendliche ‚Dichterwettstreite‘.

[Eickmeyer, Weidner, 2011, S. 472]

1612 Feb

„Elegia“ JWZs auf den Tod des Juristen Hippolyt von Colli (Hippolytus a Collibus) (1561-2.2.1612) und „Epigramma de eiusdem febre ardente“. Gedruckt zusammen mit Epicedien von Nicolaus Heinsius und Friedrich Lingelsheim in den ‚Epicedia in obitum  Hippolyti a Collibus‘ (Heidelberg: Johann Lancellot 1612). Das Epigramm wird auch in die ‚Vitae Germanorum Jureconsultorum‘ des Melchior Adam (Frankfurt/M.: Rosa 1620) aufgenommen.

[Weidner, Triga, 1619, S. 10 f., 56] [Adam, Vitae Jureconsultorum, 1620, S. 453] [Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 23] [Lingelsheim, Familien-Chronik, 1922, S. 50] [Walter, Späthumanismus, 2004, S. 176] [Walter, Beziehungen, 2011, S. 378] [Kühlmann, Colli, 2011, S. 457-459, 468]

1612

Johann Leonhard Weidner wird Lehrer am Pädagogium in Neuhausen bei Worms; Rektor der bedeutenden Schule ist Conrad Schoppius.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 13] [Krummacher, Laurea, 1990, S. 323]

1612

Johann Leonhard Weidner publiziert die ‚Proverbia Germanica‘ im 3. Band des von Janus Gruter herausgegebenen ‚Florilegium ethico-politicum‘ (Frankfurt/M: Rhodius 1612).

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 13]

1612 Jun Ende

JWZ ist Adressat der ‚Apobateria’ mit guten Wünschen seiner Gönner und Freunde Nicolaus Heinsius († 1614/15), Johannes Reinhard, Johann Joachim von Rusdorf (* 1589), Friedrich Lingelsheim, Friedrich Severinius, Marcus Rischer und Johann Leonhard Weidner beim Abschied aus Heidelberg (in zwei Ausgaben gedr. Basel: Johann Jacob Genath).

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 13 f.] [Bircher, Apobateria, 1974] [Wiegand, Apobateria, 2011]

1612 Jun Ende

JWZ tritt die Peregrinatio academica nach Basel, durch Frankreich, England, die nördlichen und südlichen Niederlande an. Nach Frankreich und England wird er begleitet von Friedrich Lingelsheim.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 12 f.]

1612 Jul 02

Immatrikulation JWZs an der Universität Basel. Er nimmt Logis bei Ludwig Lucius.

[Wackernagel, Matrikel Basel III, 1963, S. 135] [Beichert/Kühlmann/Schnabel, Briefe, 2011, S. 193]

1612 Jul 15

Brief von Johann Joachim von Rusdorf aus Heidelberg (wohl fälschlich dat. 13.8.1612). Freude über die gute Ankunft des Freundes in Basel; zurückhaltende Einschätzung des eigenen Beitrags zu den ‚Apobateria‘, die JWZ hat drucken lassen.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 15 f.]

1612 Jul 26

Brief von Johann Joachim von Rusdorf aus Heidelberg.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 16]

1612 Sep 07

Friedrich V. begibt sich auf die Brautfahrt nach England.

1612 Sep

Gedicht JWZs auf die am 8.9.1612 erfolgte Heirat des aus Gaubeckelheim stammenden kfstl. Hauptmanns in Kreuznach Elias Soltzheimer mit Salome Lingelsheim (1593/95-1639), der Tochter seines Gönners Georg Michael L. aus dessen erster Ehe mit Claudina Virot. Erstmals gedruckt in den ‚Epithalamia in nuptias Eliæ Solzheimeri ... et Salomæ ...  Lingelshemiæ (Heidelberg 1612) zusammen mit Gedichten von Friedrich Lingelsheim und Johann Joachim Rusdorf.

[Weidner, Triga, 1619, S. 17 f.] [Reifferscheid, Briefe, 1889, S. 767] [Toepke, Matrikel Heidelberg II, S. 190] [Walter, Beziehungen, 2011, S. 378 f.]

1612

Erscheinen des ‚Apographum Monumentorum Heidelbergensium‘ von Melchior Adam (Heidelberg: Andreas Cambier), über das JWZ ein (dort nicht gedrucktes) Epigramm verfaßt.

[Weidner, Triga, 1619, S. 189] [Krummacher, Laurea, 1990, S. 329] [Seidel, Adam, 2011, S. 440 f.]

1612/13

Gedichte JWZs auf Theodor Zwinger (*1597) und den cand. med. Jeremias Erhard aus Augsburg.

[Weidner, Triga, 1619, S. 72, 78] [Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 15]

vor 1612/14

Zwei Gedichte JWZs auf die Heirat des aus Brügge stammenden Juristen und Mannheimer Schultheißen Nicolas Heinsius († 1614/15)  mit Salome Lingelsheim († 1639), verw. Soltzheimer.

[Weidner, Triga, 1619, S. 18 f.] [Reifferscheid, Briefe, 1889, S. 767] [Lingelsheim, Familien-Chronik, 1922, S. 49 f.] [Walter, Beziehungen, 2011, S. 380-383]

1612-1615

Errichtung des ‚Englischen Baus‘ auf dem Heidelberger Schloß.

1613 Jan

Gedicht JWZs auf die Basler ‚Disputatio de Comatibus, Somnolento, ac Vigili‘ (25.1.1613) des Mediziners David Schobinger aus St. Gallen; weiterer Gedichtbeitrag von Ludwig Lucius (Basel: Johann Jacob Genath).

[Weidner, Triga, 1619, S. 77] [VD 17]

1613 Feb 14

Heirat zwischen Pfgf. Friedrich V. und der englischen Königstochter Elisabeth Stuart (1596-1662) in London.

1613 Feb 28

JWZ in Basel: Brief von Janus Gruter aus Heidelberg.

[Reifferscheid, Briefe, 1889, S. 50 (Nr. 37), 715 f.]

1613 Mär

Friedrich von Lingelsheim immatrikuliert sich in Orléans (wohl zusammen mit JWZ).

[Lingelsheim, Familien-Chronik, 1922, S. 46]

1613 Jun 07

Einzug Friedrichs V. und seiner Frau in Heidelberg.

[AK Winterkönig 21, 79]

1613 Jun 18

Brief JWZs an Georg Michael Lingelsheim, der dann mit seiner fünf Tage später erfolgten Disputation gedruckt wird.

[Walter, Beziehungen, 2011, S. 393]

1613 Jun 23

JWZ disputiert über ‚Miscella haec iuris praecognita’ unter dem Vorsitz von Johann Rudolf Burckhard in Basel. Im Druck (Basel: Johann Jacob Genath) mit Abschiedsgedicht des Basler Lehrers JWZs Ludwig Lucius und einem Widmungsbrief an Lingelsheim.

[Mertens/Verweyen, Vorarbeiten, 1972, S. 137 f.] [Walter, Späthumanismus, 2004, S. 310] [Walter, Beziehungen, 2011, S. 355, 393]

1613 Jul

Brief an den Studienfreund und späteren Heilbronner Stadtarzt Johann Christoph Eisenmenger (1592-1663) mit Beschreibung seiner Reisen in Frankreich.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  1]

1613 Jul 26

JWZ in Orléans: Brief an Ludwig Lucius in Basel. JWZ hat sich in der vergangenen Woche von Paris nach Orléans zu Lingelsheim begeben. Neuigkeiten werden über Gravisset erbeten, der sich in Straßburg aufhält.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  1]

1613 Aug 04

JWZ in Orléans: Brief von Johann Joachim v. Rusdorf aus Heidelberg.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 18 (Nr. 3)]

1613 (?) Aug 25

Namenstag Ludwig Lucius‘, zu dem JWZ ein Gedicht verfaßt.

[Weidner, Triga, 1619, S. 16 f.] [Beichert/Kühlmann/Schnabel, Briefe, 2011, S. 193-195]

1613 Oct 01

JWZ in Orléans: Brief an Ludwig Lucius in Basel unter Einschluß von  Briefen an Schobinger und den seit November 1612 in Basel immatrikulierten böhmischen Adeligen und späteren Exulanten Georg Stampach von Stampach: Grüße an Grynaeus, Faesch, Burckhard und Huber. Klage über das Schweigen Johann Christoph Eisenmengers.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  2]

1613

Gedicht auf den Tod des französischen Gesandten Guillaume Ancel (1576-1613).

[Weidner, Triga, 1619, S. 56]

1613/14

Johann Amos Comenius studiert in Heidelberg.

1614 Apr 07

JWZ in Orléans: Stammbucheintrag bei Christoph Röttinger.

[Heidelberg, StadtA: Autographen]

1614 Mai 08 st.n.

JWZ in Paris: Brief an Ludwig Lucius: Bericht von der Flucht aus  Orléans vor einem um sich greifenden Aufruhr nach Paris, wo der Sommer verbracht werden soll. Klage über das lange Schweigen Johann Christoph  Eisenmengers, der auf mehrere Briefe nicht geantwortet hat. Bitte um Erkundigung beim Apotheker Bachov, für den er von einem Mitglied der Basler Malerfamilie Bock eine Dose hat bemalen lassen. Grüße an Grynaeus, Faesch, Burckhard, Huber und Dolder.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  3]

1614 Mai

Gedicht JWZs auf den Tod des Juristen, Historikers und Staatsmanns Marquard Friedrich Freher (1565-13.5.1614).

[Weidner, Triga, 1619, S. 57] [Adam, Vitae Jureconsultorum, 1620, S. 476]

1614

JWZ lernt in Paris im Beisein Friedrich Lingelsheims den Historiker und Parlamentspräsidenten Jacques Auguste de Thou (1553-1617) kennen, dem Lingelsheim vom Tod Frehers erzählt. Bekanntschaft mit dem Historiker und Politiker Philipp Mornay (Mornaeus) du Plessis (1549-1623) und dem Gelehrten Pierre Dupuy (1582-1651).

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 4] [Verweyen/Srb, Konkurrenz, 2007, S. 420 f.] [Verweyen, Erstausgabe, 2009, S. 356 f.] [Walter, Beziehungen, 2011, S. 355]

1614?

JWZ in Marseille.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 17]

1614

Einfall des spanischen Feldherrn Spinola im Jülichschen.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 45]

1614

Fettmilch-Aufstand in Frankfurt/M.: Judenpogrome.

1614 Aug 16

Volljährigkeit und Regierungsantritt Kfst. Friedrichs V.

1614 Okt 30

Der Münzmeister zu Simmern, Rat und Schultheiß Johann Philipp Zinckgräff, ein Onkels JWZs, stirbt in Kaub.

[Stammliste Zincgref]

1614 Nov 02

Vertrag von Xanten: Ende des Jülich-kleveschen Erbfolgestreits.

1614 Nov

Zwei Gedichte JWZs auf die Basler ‚Disputatio de Pleuritude‘ (1.11.1614) des Mediziners David Schobinger (1594-1618) aus St. Gallen (Basel: Johann Schröter).

[Weidner, Triga, 1619, S. 77 f.] [Wackernagel, Matrikel Basel III, 1963, S. 115] [VD 17]

1614 Dez 18

Immatrikulation Philipp Ludwig Zincgrefs, eines Cousins von JWZ, in Heidelberg.

[Toepke, Matrikel Heidelberg II, S. 17]

1614?

Gedicht JWZs auf die ‚Disputatio de Hernijs‘ des 1607 in Heidelberg und 1612 in Basel immatrikulierten stud. med. Johann Christoph Eisenmenger (1592-1663), später Stadtphysikus in Heilbronn.

[Weidner, Triga, 1619, S. 76] [Toepke, Matrikel Heidelberg II, 1886, S. 235] [Wackernagel, Matrikel Basel III, 1963, S. 135]

1614/15

Friedrich Lingelsheim und JWZ reisen nach England (London).

[Walter, Späthumanismus, 2004, S. 309]

1615

Friedrich Lingelsheim trennt sich in den Niederlanden von seinem Reisegefährten JWZ, um mit dem englischen Gesandten Sir Henry Wotton (1568-1639) nach Italien weiterzureisen.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 17] [Walter, Späthumanismus, 2004, S. 187, 309]

1615 Mitte?

JWZ lernt in den Niederlanden den Agenten Heinrich Bilderbeck (1583-1653?) kennen.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 4] [Walter, Beziehungen, 2011, S. 361]

1615 Apr 21

Nach der Vertreibung der Juden aus Worms wandern die meisten in der Kurpfalz ein.

1615 Mai 23

Brief von Janus Gruter aus Heidelberg: JWZ soll während seines Aufenthalts in England und den Niederlanden nach de Thou auch William Camden, Henry Wotton, Robert Cotton, John Barclay, Erycius Puteanus, Justus Lipsius, Hugo Grotius und andere Philologen sowie den Maler Otto van Veen (Otho Vaenius, 1556-1629) aufsuchen.

[Reifferscheid, Briefe, 1889, S. 73-75 (Nr. 56), 723 f.] [Zincgref, Emblemata II, 1993, S. 7, 32 f.]

1615

Johann Leonhard Weidner wird Konrektor der Lateinschule in Elberfeld.

[Eickmeyer, Weidner, 2011, S. 473]

1615 Okt

Rückkehr JWZs von der Peregrinatio. Er widmet sich in der Folge v.a. der Verwaltung der elterlichen Güter.

[Walter, Späthumanismus, 2004, S. 311] [Zincgref, Emblemata II, 1993, S. 6] [Verweyen, Zincgref, 2011, S. 24]

1615 Okt

Gedicht JWZs auf die am 10.10.1615 erfolgte Hochzeit des Arztes und späteren Heidelberger Medizinprofessors Peter de Spina (de l’Espine, 1592-1655) mit Salome Lingelsheim (vor 1604-1639), verw. Soltzheimer, verw. Heinsius.

[Lingelsheim, Familien-Chronik, 1922, S. 49 f.] [Opitz, Poemata, 1624, S. 59]

1615 Okt 26

JWZ (in Heidelberg? Frankfurt?): Brief an Ludwig Lucius in Basel: Bericht von der Rückkehr von der Reise durch Frankreich, England und Belgien. Umgang mit Brunnius in Frankfurt. Vage literarische Pläne. Grüße an Grynaeus, die Castilioneer, Faesch, die Burckharde und Huber.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  4] [Zincgref, Emblemata II, 1993, S. 6]

1615

Pfgf. Wolfgang Wilhelm führt in der Oberpfalz die Gegenreformation durch.

1615, Feb ?

(oder erst 1619?) Epigramm auf den Freund Friedrich Burckhardt († 1627), der am 16.2.1615 zum Magister promoviert worden ist.

[Weidner, Triga, 1619, S. 66]

1615/18

Gedicht auf die Geburt des Sohnes von Erasmus Posthius (1582-1618) und seiner Frau Agnes geb. Breidenbach. P. ist der in Würzburg geborene Sohn des Johannes Posthius (1537-1597), der 1613 in Basel zum Doktor der Medizin promoviert worden ist.

[Weidner, Triga, 1619, S. 69] [Freher, Theatrum, 1688, S. 1340]

1615 Dez 12

JWZ sucht beim Kurfürsten um Bestätigung des Familienlehens in Münster an der Nahe an. Auseinandersetzung mit dem Stiefvater seines Cousins Philipp Ludwig Zincgref (Sohn seines älteren, 1613 verstorb. Bruders Johann Ludwig Z.), dem Sekretär Eckenbrecht, der den Lehenbrief nicht herausgeben will.

[Koblenz, LHA: Best. 4, Nr. 3647, S. 83 f., 90]

1616 Jan 18

Gegenschreiben Eckenbrechts an den Kurfürsten, in dem er den Lehenbrief für den Nachkommen des ehemaligen Lehensträgers, also für Johann Ludwig Zincgrefs Sohn Philipp Ludwig, reklamiert und seinerseits um Erneuerung der Belehnung bittet. Den Lehenbrief, der im Inventar der von seinem Stiefsohn übernommenen Güter aufgeführt ist, möchte er nur auf ausdrückliche Anweisung der Kanzlei aus der Hand geben.

[Koblenz, LHA: Best. 4, Nr. 3647, S. 85-88]

1616 Feb 05

Die kfstl. Kanzlei ordnet die Herausgabe des strittigen Lehenbriefes an JWZ als den ältesten Verwandten Philipp Ludwig Zincgrefs an, der sie nach der Belehnung als öffentliches Dokument aufbewahren soll.

[Koblenz, LHA: Best. 4, Nr. 3647, S. 88]

1616 Apr 22

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius: Friedrich Lingelsheim reist entgegen seinen Planungen doch nicht nach Basel, sondern in Gesellschaft des englischen Gesandten Sir Henry Wotton nach Italien. Besuch Johann Christoph Eisenmengers in Heidelberg. Beischluß eines englischen Briefes an Mayer. Grüße an Grynaeus, Mayer, Castilioneus, Burckhard, Brunnius und Huber.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  5]

1616 Sep 12

JWZ in Freinsheim: Brief an Ludwig Lucius in Basel: Empfehlung der Überbringer, des Juristen und Diplomaten Conrad de Spina (1594-1642/45) und des Reinhard Finck, die nach Italien wollen. Grüße an Huber und Hochrytiner.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  6] [Venator, Schriften I, 2001, S. 123]

1616 Sep 15

Tod des Jugendfreundes Friedrich Lingelsheim (um 1597-1616).

1616 Sep

Beitrag JWZs zu den ‚Memoriae Friderici Lingelshemii‘, zusammen mit Janus Gruter, Andreas Paul (?), Janus Gebhard, Paul Lorenz Lemminger in Culmoen, Caspar Ens, Balthasar Venator, Janus a Clivia, Otto Loefen und Christian Chytraeus. JWZs Text wird später überarbeitet in Weidners ‚Triga‘ aufgenommen.

[Weidner, Triga, 1619, S. 1-3] [Reifferscheid, Briefe, 1889, S. 729] [Walter, Späthumanismus, 2004, S. 187-195] [Mertens, Epos, 2011, S. 101] [Walter, Beziehungen, 2011, S. 356-364]

1617?

Gedicht JWZs auf die Disputatio juridica des 1608 in Heidelberg immatrikulierten pommerschen Adeligen und späteren Gerichtspräsidenten Georg von Lettow († 1656) über Gerechtigkeit und Recht.

[Weidner, Triga, 1619, S. 75 f.] [Toepke, Matrikel Heidelberg II, S. 239]

1617?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter. Bitte um Weiterleitung von Briefen Henry Saviles (1549-1622) an den Augsburger Rektor David Hoeschel (1556-1617) sowie um Deponierung der von diesem gewünschten Bücher bis zur Frankfurter Messe.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 30 (Nr. 4)]

1617 Jun

Gedicht JWZs auf den Tod des französischen Juristen und Historikers Jacques Auguste de Thou (1553-7.5.1617), den er 1614 im Paris kennengelernt hatte.

[Weidner, Triga, 1619, S. 55 f.] [Verweyen, Erstausgabe, 2009, S. 356-358]

1617 Jun 21

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius in Basel: Enger Verkehr mit Johann Christoph Eisenmenger. Besuch von Magister Samuel aus Basel. Grüße an Dr. Burckhard, D. von der Insel (unter Beischluß der Emblemata von Lebejus-Batillius), Huber, Grynaeus, Castilionaeus, Faesch und Rider, Dolder und Genath.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  7]

1617 Jun 29

Krönung Ehzg. Ferdinands zum böhmischen König. Im zugleich ratifizierten Oñate-Vertrag sichert er der spanischen Linie der Habsburger u.a. das Elsaß zu.

1617 Aug 24

         Gründung der Fruchtbringenden Gesellschaft in Weimar.

1617 Sep

Gedenkgedicht JWZs auf den Tod des ein Jahr zuvor verstorbenen Jugendfreundes Friedrich Lingelsheim.

[Weidner, Triga, 1619, S. 14 f]

1617 Sep 25

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius in Basel: Überbringer ist Mag. Wedel, der zum Theologiestudium nach Genf reist. Klage darüber, daß Lucius ihn bei seinem Aurenthalt in Heidelberg nicht habe besuchen können, da er sich in Freinsheim aufgehalten habe.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  8]

1617 Herbst

Ankündigung der ‚Emblemata‘ im Meßkatalog zur Frankfurter Herbstmesse und des Leipziger Michaelismarkts, die aber erst 1619 erscheinen.

[Zincgref, Emblemata II, 1993, S. 5]

1617 Okt 01

Der Oppenheimer Jurist Bartholomäus Agricola verfaßt einen Zueignungsbrief, mit dem er sein neues Werk ‚Advocatus sive de qualitatibus et officio boni advocati‘ an JWZ dediziert (Druck: Frankfurt/M: Johann Carl Unckel; Neustadt/Weinstr.: Heinrich Starck 1618, fol. )(2r-)(3v).

[Krummacher, Laurea, 1990, S. 322] [VD 17]

1617 Dez

Gedicht JWZs auf das akademische Rektorat des Heidelberger Gräzisten und Hebraisten Johann Balthasar Baumbach († 1622).

[Weidner, Triga, 1619, S. 64] [Toepke, Matrikel Heidelberg II, S. 287]

1617 Dez 21

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius: JWZ hat einen Brief Lucius‘ nach Schweigern (?) weitergeleitet. Warten auf die Biographie des verstorbenen Grynaeus. Bitte um die Zusendung schweizerischer Apophthegmen (für Gruter). Grüße an Castilioneus.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  9]

1617 Dez

Gedicht JWZs auf die Geburt Karl Ludwigs von der Pfalz (22.12.1617-1680), des zweiten Sohnes Kfst. Friedrichs V.

[Weidner, Triga, 1619, S. 53]

1617 Dez 28

Brief JWZs an Ludwig Lucius in Basel: Bitte um die Mitteilung von Grabschriften für die Biographiensammlung von Melchior Adam. Castilioneus fungiert als Vermittler von Nachrichten. Grüße an Huber und Dr. Burckhard.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  10] [Seidel, Adam, 2011, S. 444 f.]

1617

Balthasar Venator wird zunächst Lehrer an der Schule zum Grauen Kloster und dann Sekretär am Heidelberger Hof.

[Walter, Späthumanismus, 2004, S. 194] [Venator, Schriften I, 2001, S. XVII]

1618

Gedicht JWZs auf die ‚Erasmi Posthii Posthuma Pietas‘, eine Epicediensammlung für Johannes Posthius (1537-1597), hg. von dessen Sohn Erasmus Posthius (1582-1618) (Frankfurt/M.: Johann Carl Unckel).

[Weidner, Triga, 1619, S. 69] [VD 17]

1618 Jan 13

Brief Johann Leonhard Weidners aus Elberfeld an Janus Gruter in Heidelberg: Glückwünsche zur Hochzeit der Tochter Gruters, von der er durch einen Brief JWZs erfahren hat. Ein kürzlich geplantes Treffen mit Gruter in Frankfurt konnte nicht zustandekommen. Erkundigungen um den Preis der von diesem herausgegebenen 15bändigen ‚Delitiae Poetarum‘. Verwunderung darüber, daß JWZ beim jüngsten Promotionstermin in Heidelberg nicht zum Doktor kreiert worden sei. Grüße an ihn und Hoffnung auf ein baldiges Erscheinen der ‚Emblemata‘.

[Zincgref, Emblemata II, 1993, S. 6] [Verweyen, Zincgref, 2011, S. 25] [Eickmeyer, Weidner, 2011, S. 510-512]

1618 Feb 22

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius in Basel: L. hat für Janus Gruter Sprichwörter gesammelt und sie an Pfister übergeben, wie Posthius berichtet; er soll sie aber künftig nur an JWZ schicken. Grüße an Castilioneus, Huber und Mag. Samuel.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  11]

1618 Apr 30

JWZ in Freinsheim: Brief an Janus Gruter in Heidelberg: Übersendung der Dinge, um deren Weiterleitung der Kupferstecher Johann Theodor de Bry vor acht Tagen brieflich gebeten hat. Gegebenenfalls Kontaktaufnahme mit Georg Michael Lingelsheim. JWZ wird noch acht Tage geschäftlich in Freinsheim aufgehalten werden.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 31 (Nr. 5)]

1618 Frühjahr

Erste und zweite Ausgabe der ‚Facetiae pennalium’ o.O.

[Zincgref, Emblemata II, 1993, S. 10] [Rémi, Komposition, 2011]

1618 Mai 13

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius in Basel: Vermittler ist Erasmus Posthius. Dank für die Biographie des Grynaeus. Übersendung kleiner Gelegenheitsschriften (‚Facetiae pennalium‘?). Bitte um die Mitteilung von Sprichwörtern durch Hofer. Grüße an Dr. von Brun, Samuel Grynaeus und Huber.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  12] [Zincgref, Emblemata II, 1993, S. 10]

1618 Mai 23

Prager Fenstersturz als Akt der Insubordination der böhmischen Stände, die anstelle der königlichen Regierung ein ständisches Direktorium einsetzen.

1618 Jul 04

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius in Basel: Übermittler ist Matthias Hofer, der in seine Heimat Mühlhausen (Elsaß) zurückkehrt. Kürzliche Zerstörung des Walles von Udenheim, durch die angeblich ein Einfall der Lothringer verhindert werden kann. Grüße an Huber.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  13] [Beichert/Kühlmann/Schnabel, Briefe, 2011, S. 199-202 (Nr. 13)]

1618 Jul 30

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius in Basel: Übermittler ist ein Basler Theologiestudent, der in seine Heimat zurückkehrt. Erneute Bitte um die Mitteilung von Sprichwörtern. Grüße an Huber.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  14]

1618

Gedicht JWZs auf den Tod des Erasmus Posthius (1582-1618), Sohn des Mediziners und Dichters Johannes P. (1537-1597).

[Weidner, Triga, 1619, S. 188]

1618

Erscheinen eines Begleitgedichts JWZs zu den ‚Philosophici Libri Omnes‘ im Rahmen der von Janus Gruter herausgegebenen ‚Opera omnia’ Ciceros (Hamburg: Georg Ludwig Frobenius); daneben auch Begleitgedichte von Melior Laubanus, Johann Leonhard Weidner, Janus Gebhard, Franciscus Hutetus, Jacob von Bruck und Georg Ludwig Frobenius.

[Weidner, Triga, 1619, S. 49] [VD 17]

1618

Begleitgedicht JWZs zu den von Janus Gebhard (1592-1632) herausgegebenen ‚Animadversiones‘ zu den Werken Catulls, Tibulls und Properzens (Hanau: Daniel und David Aubry, Clemens Schleich); darin u.a. auch Begleitgedicht von Melchior Adam.

[Weidner, Triga, 1619, S. 51] [Krummacher, Laurea, 1990, S. 331, 333 f.] [VD 17]

1618

Erscheinen eines Begleitgedichts JWZs in den von Melchior Adam herausgegebenen ‚Decades duae continentes Vitas theologorum exterorum principum’ (Frankfurt/M.: Jonas Rosa, Nicolaus Hoffmann).

[Weidner, Triga, 1619, S. 67] [Seidel, Adam, 2011, S. 437]

1618 Nov 13 – 1620 Okt

Synode von Dordrecht: der ‚Heidelberger Katechismus‘ wird als Bekenntnisschrift bestätigt.

1618 Dez 23

JWZ beschwert sich in seinem und seines Cousins Philipp Ludwig Namen beim Landschreiber des Oberamts Alzey (wohl Johann Joachim von Leiningen, seit 1614) über die Widersetzlichkeit des Pächters Johann Kesselbach auf dem Familienlehen in Münster an der Nahe, der einen dem kurpfälzischen Lehen zugehörigen und in Erbpacht übernommenen Weingarten unberechtigterweise gegen ein anderes Grundstück eingetauscht hat. Es erfolgt allerdings keine Reaktion.

[Koblenz, LHA: Best. 4, Nr. 3647, S. 92, 95 f., 102]

1618/19

Gedicht JWZs zu einem Druck politischer Thesen des polnischen Barons Stanislaus Sbanskij de Sbanszin (1618 imm. in Heidelberg).

[Weidner, Triga, 1619, S. 186] [Toepke, Matrikel Heidelberg II, S. 288]

1619

Johann Leonhard Weidner wird Konrektor der Lateinschule in Montjoie.

[Eickmeyer, Weidner, 2011, S. 473]

1619?

Gedicht auf die Poemata Janus Gruters (welche?).

[Weidner, Triga, 1619, S. 186]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: Philologische Probleme. Entschuldigung wegen der täglichen Zumutungen bei der Bitte um die Ausleihe von Büchern.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 31 f. (Nr. 6)] [Zincgref, Emblemata II, 1993, S. 10]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: Übersendung einiger Blätter von Johann Philipp Pareus mit emblematischen Auslegungen sowie einer Aufstellung der Werke Frehers, die für Melchior Adam angefertigt wurde. Adam kann weitere Materialien bei Zincgref einsehen, damit Gruter nicht von der Arbeit abgehalten wird. Vorschläge für weitere aufzunehmende Texte.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 32 (Nr. 7)] [Verweyen, Erstausgabe, 2009, S. 356 f.] [Seidel, Adam, S. 447 f.]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: Erneut um die Blätter des Pareus und die Aufstellung der Freherschen Werke. Vorgehen bei der Konstruktion der Embleme

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 33 (Nr. 8)]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: zeitlich drängende Arbeiten an den ‚Emblemata‘, die Gruter Korrektur liest. Merian möchte genaue Anweisungen für die Gestaltung der Picturae. Bitte um einige Begleitverse. Dank für Korrekturen und Ergänzungen.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 33 (Nr. 9)]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: Bitte um Korrektur einer weiteren Lieferung von acht Emblemen. Identifikation von Belegstellen.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 34 (Nr. 10)]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: Bitte um die Plautus-Ausgabe von Taubmann, die bald zurückgegeben wird. Bitte um die Zuweisung eines Verses an einen Autor für die Angaben in den ‚Emblemata‘.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 34 (Nr. 11)] [Verweyen/Srb, Autografen, 2015, S. 315]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: Information, daß der Druck der ‚Emblemata‘ morgen begonnen wird, wie Matthäus Merian heute abend mitgeteilt hat. Dieser hätte gerne ein Begleitgedicht Gruters, das aber bereits morgen fertig sein müßte, da der Druck wegen der nahenden Messe und den zu spät eingegangenen Kupfern nicht mehr aufgeschoben werden kann. Probleme des Herstellungsprozesses unter Zeitnot und wegen der Vorgaben des Verlegers Gotthard Voegelin.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 34 f. (Nr. 12)] [Zincgref, Emblemata II, 1993, S. 12]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: Übersendung eines nächtlich entstandenen Gedichts, das schon von Adam korrigiert worden ist, sowie einer neuen Reihe von zwölf Emblemen, die bald zurückerbeten werden, um sie vor dem Abendessen noch an Lingelsheim zu schicken; danach müssen sie zu Voegelin gebracht werden. Probleme bei der Identifikation der Belegstellen. Übersendung eines Dutzends Quatrains mit der Bitte um Beurteilung. Bitte um Ausleihe der französischen Prosodie von Marot.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 35 f. (Nr. 13)]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: Übersendung der Druckfahnen von 24 Emblemen mit der Bitte um Beurteilung. Probleme bei der Identifikation der Belegstellen.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 36 (Nr. 14)]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: Übersendung der französischen Quatrains zu den ‚Emblemata‘, die er von Lingelsheim erhalten hat, mit der Bitte um Durchsicht. Lancellot hat bereits dreieinhalb Bogen gedruckt. Befürchtung, vor der nahenden Messe nicht mehr rechtzeitig fertig zu werden, zumal die Kupfer noch gedruckt werden müssen. Verabredung auf ein Treffen morgen abend.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 36 (Nr. 15)] [Zincgref, Emblemata II, 1993, S. 12]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: u.a. Ankündigung des Besuchs eines Verwandten aus Neustadt a.d.H., der die (kritisch beurteilte) Plautus-Ausgabe des Pareus mitbringen will.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 37 (Nr. 16)] [Verweyen/Srb, Autografen, 2015, S. 315]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 37 f. (Nr. 17)]

1619?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 38 (Nr. 18)]

1619?

Gedicht JWZs zur Doktorpromotion des Nicolaus Schwebel aus Zweibrücken, eines 1611 in Heidelberg und 1619 in Basel immatrikulierten Studienfreundes.

[Weidner, Triga, 1619, S. 183] [Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 24] [Toepke, Matrikel Heidelberg II, S. 257] [Wackernagel, Matrikel Basel III, 1963, S.  210]

1619 Jan 19

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius in Basel: Empfehlung des Überbringers Nicolaus Schwebel. Tod Posthius‘, über den schon im letzten Brief berichtet wurde.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  15]

1619 Frühjahr

Brief JWZs an Janus Gruter: Bitte um die Plautus-Ausgabe von Taubmann zur kurzfristigen Benutzung und um die Autorisierung verschiedener literarischer Zitate.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 34] [Seidel, Zincgref und Adam, 2011, S. 428]

1619 Mär 20

         Tod Ks. Matthias‘ in Wien.

1619 Apr 21

JWZ ist Pate bei Susanna Barbara Merian, einer Tochter des Kupferstechers Matthäus Merian. Da er bei der Taufe in Oppenheim nicht anwesend sein kann, wird er von seinem Freund, dem dortigen Landschreiber Bartholomäus Agricola, vertreten.

[Kuby, Agricola, 1968, S. 115]

1619

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: Übersendung der letzten Fahnen des Gedichtbeitrags (für die ‚Emblemata‘) mit der Bitte um rasche Korrektur und Rückleitung an die Druckerei.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 38 f. (Nr. 19)]

1619

Erstauflage der ‚Emblemata ethico-politica’ (Frankfurt/M.: Johann Theodor de Bry); Zueignung an Kfst. Friedrich V. von der Pfalz; Begleitgedichte von Janus Gruter, Melchior Adam, Janus a Clivia, Matthaeus Rovyerus und Johann Leonhard Weidner; Illustrationen von Matthäus Merian.

1619 Jun 03

Schwalbach: Eintrag Lgf. Moritz‘ des Gelehrten von Hessen (1572-1632) ins Stammbuch JWZs (?)

[Verweyen/Srb, Konkurrenz, 2007, S. 438] [Zincgref, Apophthegmata I, 2011, Nr. 523]

1619 Jun 08

Heidelberg: JWZ ist Trauzeuge bei der Heirat seines Cousins Johann Z. (um 1576-1643) mit Maria Notburga Eisenmenger (1585-1664), verw. Diehl, verw. Wildeisen, Tochter des Salomon E. in Handschuhsheim. Zu diesem Anlaß verfaßt er ein Hochzeitsgedicht.

[Opitz, Poemata, 1624, S. 14] [Stammliste Zincgref]

1619 Jun 17

Der aus Schlesien nach Heidelberg gekommene Martin Opitz immatrikuliert sich an der Universität.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 20]

1619 Sommer

Freundschaft JWZs mit Martin Opitz, der als Informator im Haushalt Georg Michael Lingelsheims tätig ist Dieser verfaßt nicht nur eine Huldigungsrede auf den neuernannten böhmischen König, sondern auch zahlreiche Liebesgedichte und verstrickt sich in Liebeshändel.

1619 Jul 31

Konföderaktionsakte der böhmischen Stände. Böhmen wird zur Adelsrepublik und zum Wahlkönigtum erklärt.

1619 Aug 19

Die böhmischen Stände setzen Ferdinand II. als König von Böhmen ab.

1619 Aug 26

Wahl Kfst. Friedrichs V. von der Pfalz zum böhmischen König. Dieser nimmt die Wahl im Oktober an.

1619 Aug 28

Wahl Ehzg. Ferdinands zum Römischen Kaiser (mit der Stimme der Kurpfalz).

1619 Sep 19

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius in Basel: Der angekündigte Genath hat noch nicht vorgesprochen. JWZ liebt es nicht, mit Frauen zu tun zu haben. Er hat Castilionaeus einen brieflichen Bericht über die Heidelberger Neuigkeiten zukommen lassen. Die erbetenen Drucke sind momentan nicht erhältlich. Klage über das Schweigen Hofers.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  16]

1619 Okt 01

Vorwort Johann Leonhard Weidners (1588-1655) zur Ausgabe der ‚Triga amico-poetica’, die Gelegenheitsgedichte des Freundeskreises um Zincgref (darunter 184 Texte Zincgrefs) enthält. Die Schrift wird dem Heidelberger Juristen und Humanisten Georg Michael Lingelsheim (1556-1636), einem Gönner JWZs, zugeeignet.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 21] [Mertens/Verweyen, Vorarbeiten, 1972, S. 138] [Walter, Beziehungen, 2011, S. 364-375]

1619 Okt 09

Münchner Vertrag: Zusicherung militärischer Hilfe für Ks Ferdinand II. durch die Liga seitens Hzg. Maximilians von Bayern. In einer mündlichen Zusatzvereinbarung wird die Übertragung der pfälzischen Kurwürde an Bayern zugesichert.

1619 Okt

Friedrich V. verläßt Heidelberg, um nach Prag zu reisen. Pfgf. Johann von Zweibrücken übernimmt vorübergehend die Statthalterschaft in Heidelberg.

1619 Okt 25

Krönung Friedrichs V. zum König von Böhmen im Prager Veitsdom.

1619 Okt 28

Krönung Elisabeths von der Pfalz zur Königin von Böhmen.

1619

JWZ ist (neben 15 anderen Doktoren und Kandidaten) Zueignungsempfänger des ‚Volumen III. Disputationum iuridicarum selectiorum ... à Clariss. & Praestantiss. Viris in celeberrima Basileens. Acad. publicè propositarum‘ (Basel: Johann Jacob Genath). 

[Krummacher, Laurea, 1990, S. 309]

1619

Druck eines Begleitgedichts JWZs in der Epigrammsammlung ‚In Crapulam pro Sobrietate’ (Basel: Johann Jacob Genath) des württembergischen Rats Sebastian Hornmold (1589-1619).

[Weidner, Triga, 1619, S. 64]

1619

Erscheinen eines Begleitgedichts JWZs in Salomon Neugebauers ‚Selectorum Symbolorum Heroicorum centuria gemina’ (Frankfurt/M.).

[Weidner, Triga, 1619, S. 66 f.] [Krummacher, Laurea, 1990, S. 331]

1619

Erscheinen der ‚Newen Zeitungen von unterschiedlichen Orten’ in zwei unterschiedlichen Ausgaben (o.O.).

1619

JWZ ist Verfasser des Kurzepos ‚Ad Fridericum Bohemiae Regem’, das als Flugschrift gedruckt wird (o.O.).

[Mertens, Epos, 2011]

1619 Ende / 1620 Anfang

Tod des Freundes Bartholomäus Agricola, Landschreibers in Oppenheim.

[Kuby, Agricola, 1968, S. 116]

1620 Jan-Mär

Huldigungsreise Friedrichs V. durch Böhmen.

1620 Jan

Gedicht JWZs auf den Tod des Heidelberger Professors für Rede- und Dichtkunst Simon Stenius (1540-31.12.1619), seines ehemaligen Lehrers am Heidelberger Auditorium.

[Weidner, Triga, 1619, S. 188]

1620 Jan 09

Heirat des Grafen Johann Philipp von Leinigen-Dachsberg (1588-1643) mit Elisabeth von Leiningen-Hartenburg (1586-1623), zu der JWZ ein Epithalamium verfaßt. Druckfassung im ‚Deliciarum gamicarum Aureolus‘, hg. von Artus Vigelius (Frankfurt/M.: Gottfried Bezer 1624, S. 475 f.).

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 19] [Verweyen/Srb, Spuren, 2017, S. 55-68]

1620 Mär 11

Promotionsdisputation JWZs „De litibus tam abbreviandis quam praecavendis‘ unter dem Präsidium des Professors der Pandekten Daniel Nebel.

[Krummacher, Laurea, 1990, S. 311 f.]

1620 Mär 23

JWZ wird gemeinsam mit dem späteren Rat und Heidelberger Stadtschultheiß Johann Philipp Burckhardt (gest. 1635) in Heidelberg zum Doktor beider Rechte ernannt.

[Krummacher, Laurea, 1990, S. 326-328] [Verweyen, Zwischenbericht, 1995, S. 206]

1620 Mär 23

Erscheinen der ‚Laurea Doctoralis’ zur Promotion JWZs (Heidelberg: David Albinus) mit Glückwunschgedichten seiner Freunde Janus Gruter, Bartholomäus Agricola, Conrad Schoppius, Melchior Adam, Janus Gebhard, Balthasar Venator, Martin Opitz, Janus a Clivia und Johann Leonhard Weidner.

[Krummacher, Laurea, 1990] [Venator, Schriften I, 2001, S. 74 f.] [Seidel, Adam, 2011, S. 442 f.]

1620

Erscheinen der philosophischen Disputation JWZs ‚Thema Inaugurale de Philosophia Regis’ (Heidelberg: David Albinus) mit Zueignung an Johann Ernst von Hollwede, Johannes Bergmann, Bernhard Sutholt, Georg Kugelmann, Johannes Geisel und Johann Philipp Burckhard. Ein Exemplar widmet JWZ handschriftlich Georg Michael Lingelsheim.

[Srb, Oratio inauguralis, 2011] [Walter, Beziehungen, 2011, S. 397-399]

1620 nach Mär

Begleitgedicht JWZs für die ‚Sermo de Passione Domini ad Salvatoris nostri Jesu Christi’ von Martin Opitz (Heidelberg: Gotthard Voegelin); darin auch Begleitgedicht Balthasar Venators. JWZs Gedicht wird 1628 mit einer geringfügigen Änderung erneut von Opitz verwendet in ‚Über das Leiden und Sterben unseres Heilandes‘.

[Opitz Werke I, 1968, S. 152-155]

1620 Apr 19

Kurprinz Friedrich Heinrich (1614-1629) wird von den böhmischen Ständen in Prag zum Erbprinzen gewählt.

1620 Mai 14

Tod der Mutter Margaretha Zincgref im Alter von 60 Jahren.

[Mylaeus, Leichenpredigt, 1610, S. 23]

1620 Mai 17

Trauerfeier in der Heidelberger Stefanskirche und Begräbnis der Mutter. Die Leichenpredigt von Paul Weber wird noch im gleichen Jahr zusammen mit einem Programm des Rektors der Universität gedruckt, ebenso die Leichenpredigt für den bereits 10 Jahre zuvor verstorbenen Vater. JWZ verfaßt für das Epitaph der Eltern in der Peterskirche (?) eine Inschrift. Er wohnt in der Nähe der Universität in der späteren Augustinergasse 2.

[Weber, Leichenpredigt, 1620, S. 1] [Neumüllers-Klauser, Inschriften, 1970, Nr. 603] [Kühlmann/Claren/Zinkgräf, Laurentius Zincgref, 2011, S. 137]

1620 Mai/Juni?

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: dankbare Rückgabe der vor längerer Zeit entliehenen Statius-Ausgabe. Bitte um einen Gedichtbeitrag zu einen geplanten Funeraldruck für die Mutter. Von Janus Gebhard wird eine Elegie oder Ode erhofft. (Die Gedichte bleiben offensichtlich ungedruckt)

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 39 (Nr. 20)] [Krummacher, Laurea, 1990, S. 317]

1620 Jul

Die Erhebung der katholischen Bevölkerungsmehrheit gegen die seit 1512 bestehende bündnerische Herrschaft führt zu blutigen Protestantenverfolgungen im Veltlin. Sie provozieren ein militärisches Einschreiten der protestantischen Orte und einen wechselvollen Krieg ab Herbst 1620, in den auch die in Mailand sitzenden Spanier verwickelt sind, die die aufständischen Katholiken unterstützten. Das Veltlin bleibt bis 1639 unter spanischer Kontrolle.

1620 Jul Ende

Abmarsch der ligistischen und spanisch-niederländischen Heere gegen Böhmen. Einsetzen der Kampfhandlungen im Reich.

1620 Aug?

JWZ wird vom kfstl. Statthalter gemahnt, das am 1. September fällige Lehnsgefälle für Münster an der Nahe in Höhe von 10 Jahreserträgen beim Lehenprobst zu erlegen.

[Koblenz, LHA: Best. 4, Nr. 3647, S. 91]

1620 Aug?

Supplikation JWZs im Namen seiner Lehnsgenossen an den kfstl. Statthalter. Er erkennt die Forderung an, möchte aber nur ein Jahresgefälle liefern, da er aus dem fernen Lehen selbst nur unregelmäßige Einkünfte beziehen könne. Die Münsterer sollen gemahnt werden, ihren Verpflichtungen ihrerseits regelmäßig nachzukommen und ihre Pflichten gegen den Lehnsherren zu beachten. Das Oberamt Alzey geht nicht gegen Regelwidrigkeiten vor. Er bittet um Bestrafung der Missetäter.

[Koblenz, LHA: Best. 4, Nr. 3647, S. 91-94]

1620 Aug 21

Der Statthalter fordert JWZ auf, seine Lehnspflichten fleißiger zu beachten und dafür zu sorgen, daß der Kurpfalz als Lehnsgeber kein Eintrag entstehe. Falls er um Hilfe bitte, solle er unterstützt werden, alles wieder in Richtigkeit zu bringen.

[Koblenz, LHA: Best. 4, Nr. 3647, S. 94]

1620 Okt

Martin Opitz verläßt Heidelberg als Reisebegleiter des Dänen Friedrich von Buchwald-Pronstorff, der sich erst im Januar des Jahres in Heidelberg immatrikuliert hatte. Er hinterläßt JWZ ein Manuskript mit Gedichten, das dieser 1624 in den Druck geben wird.

[Toepke, Matrikel Heidelberg II, S. 299] [Szyrocki, Opitz, 1956, S. 42] [Opitz, Werke II/1, 1978, S. 164]

1620 Nov 08

Schlacht am Weißen Berg vor Prag; Flucht des Winterkönigs aus Böhmen in die Niederlande.

1620 Okt

Spinola nimmt Oppenheim ein und läßt es als Basis eines Vorgehens gegen die Pfalz und Heidelberg befestigen.

[Theatrum Europaeum I, 1643, S. 382-384]

1620 Ende

Die Kurfürstinwitwe, zahlreiche Beamte und wohlhabendere Einwohner Heidelbergs fliehen aus der Stadt. Auch JWZ hält sich zeitweilig in Heilbronn auf.

[Theatrum Europaeum I, 1643, S. 384] [Weidner, Zincgrefii Leben, 1693, S. 102] [Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 20]

1620

JWZ verfaßt (anonym) einen Text zu Merians großem Kupferstich ‚Haidelberga’.

[Weidner, Triga, 1619, S. 84] [Huffschmid, 1901, S. 218]

1620

Erscheinen der ‚Continuatio der Newen Zeitungen von unterschiedlichen Orten‘ (o.O.).

1620

Erscheinen der ‚Wahrhaften Newen Zeitungen von unterschiedlichen Orten und Landen‘ (o.O.).

1620

Drei Begleitgedichte JWZs in Melchior Adams ‚Vitae Germanorum Theologorum’ (Frankfurt/M.: Jonas Rosa; Heidelberg: Johann Georg Geyder); weitere Gedichte von Janus Gruter und Johann Leonhard Weidner.

[Weidner, Triga, 1619, S. 66, 185] [Seidel, Adam, 2011, S. 437 f.]

1620

Begleitgedicht JWZs in Melchior Adams ‚Vitae Germanorum Medicorum’ (Frankfurt/M.: Jonas Rosa; Heidelberg: Johann Georg Geyder); weitere Begleitgedichte von Janus Gebhard, Georg Arbogatus und Jacob Crucius.

[Seidel, Adam, 2011, S. 439 f.]

1620

Begleitgedicht JWZs in Melchior Adams ‚Vitae Germanorum Jureconsultorum et Politicorum’ (Frankfurt/M.: Jonas Rosa; Heidelberg: Johann Georg Geyder); weiteres Begleitgedicht von Sebastian Hornmolt.

[Weidner, Triga, 1619, S. 185 f.] [Seidel, Adam, 2011, S. 439]

1620

Begleitgedicht JWZs zu den ‚Icones et Vitae Principum ac Regum Poloniae’ von Salomon Neugebauer  (Frankfurt/M.: Lucas Jennis, Hartmann Palthenius); weitere Gedichte von Georg Preutten und Melchior Adam.

1620

Erscheinen der ‚Theses juridico-politicae de litibus tam abbreviandis quam praecavendis’ JWZs in Heidelberg.

1620

Neudruck der Basler Disputation Zincgrefs von 1613 im ‚Volumen  IV. Disputationum Selectiorum Inauguralium : Ex difficillimis & utiliss Iurium materiis Desumptarum: a Clariss & Praestantiss. quibusdam JanU Candidatis in celeberrima Basileensium Academia publice Propositarum’ (Basel: Johann Jacob Genath).

1621 Jan 19

Kaiserliche Achterklärung über Kfst. Friedrich V.

1621 Jan 31

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius in Basel. Empfehlung des Überbringers, des dänischen Sekretärs Heinrich Albert Hamilton, der nach Genf reist. Gegenwärtige öffentliche Wirren in der Kurpfalz. Weiteres glückliches Leben ohne Ehefrau. Klage über den Kriegstod des Basler Studienfreundes und nachmaligen Pfarrers in Sondrio-Monte Bartholomaeus Marlianicus († 1620). Befürchtungen für die Zukunft.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  17] [Wackernagel, Matrikel Basel III, 1963, S. 115]

1621 Feb

Elegie JWZs auf den Tod des Heidelberger Medizinprofessors Nicolaus Matthiades Bachendorp (1573-30.1.1621), seines ehemaligen Vormunds und Hausarzts der Familie Zincgref; erscheint in der von Conrad Schoppius herausgegebenen „Oratio parentalis“ (Heidelberg: Johann Georg Geyder).

[Kühlmann, Unbekanntes Gedicht, 1981] [Kühlmann/Wiegand, Parnassus Palatinus, 1989, S. 200-203] [Krummacher, Laurea, 1990, S. 326] [Kühlmann, Vermahnung, 2011, S. 168 f.]

1621

Erscheinen der ‚Nova nova antiqua Continuationis der newen Zeitungen von unterschiedlichen Orten‘ (o.O.).

1621 Apr

Das böhmische Königspaar trifft in Den Haag ein, wo es künftig im Exil leben wird.

1621 Apr 02

Mainzer Akkord zwischen General Spinola und den Fürsten der Union: das protestantische Bündnis distanziert sich von der Kurpfalz.

1621 Mai

Selbstauflösung der Union.

1621 Mai 08

JWZ trägt sich in Heidelberg in das Stammbuch eines unbekannten Halters ein.

[AuK Hartung 149, Nr. 48]

1621 Jun 11

Hinrichtung der Hauptverantwortlichen der böhmischen Insurrektion auf dem Altstädter Ring in Prag.

1621 Jul 11

JWZ in Peterstal/Schwarzwald: Brief an Ludwig Lucius in Basel. Sauerbrunnenkur wegen Magenbeschwerden in Begleitung von Bartholomäus Genath d.J. Unvermutetes Treffen mit Frau und Tochter Lucius‘. Befürchtung von Krieg und künftigem Exil. Hinhaltetaktik des Kaisers gegenüber dem englischen Gesandten. Weiteres eheloses Leben.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  18] [Beichert/Kühlmann/Schnabel, Briefe, 2011, S. 202-204 (Nr. 18)]

1621 Aug 11

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius in Basel. Furcht vor einem größeren Krieg angesichts des Nahens belgischer Truppen. Scultetus ist noch in Berlin festgehalten. Weiterhin Florieren der Universität. Heirat der Witwe des Erasmus Posthius mit dem Kanzleiverwandten Johann Ludwig Pastorius. Grüße an den Druckerverleger Bartholomäus Genath.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  19] [Beichert/Kühlmann/Schnabel, Briefe, 2011, S. 204-206 (Nr. 19)]

1621, Aug/Nov

Der englische Gesandte Digby wird in Wien hingehalten, während Maximilian von Bayern die Oberpfalz besetzt und dort die Gegenreformation durchführt.

[Londorp, Acta Publica VI, 1627, S. 964 f.]

1621 Sep

Johann Joachim von Rusdorf hält sich im Gefolge von John Digby, Graf von Bristol († 1650), dem Gesandten des englischen Königs, in Wien auf, um die pfälzische Sache gütlich beizulegen. Da Digby erfolglos blieb, veranlaßt er Ernst von Mansfeld, in der Pfalz einzumarschieren und gegen die spanischen und ligistischen Truppen zu kämpfen.

[Rusdorf, Bericht, 1624, fol. A2r-A4v]

1621 Okt 01

JWZ in Heidelberg: Brief an Ludwig Lucius in Basel. Dank für den von Genath übermittelten Brief. Weiterleitung des an Seehusius adressierten Briefes. Elende Verhältnisse, Entlassung der Fürstenschüler. Belagerung Frankenthals. Furcht vor künftiger Belagerung Heidelbergs. Flucht der Bevölkerung aus der Stadt. Der englische Gesandte (Digby) reist jetzt zu Waffenstillstandsverhandlungen nach Brüssel. Berichte von konfessionell motivierten Morden in Paris. Unklarheit über die Stellung der Engländer. Grüße an Castilionaeus und Matthäus Merian. Beischluß eines Briefes an den Gräzistik-Prof. Gaspard Laurent (1556-1636) in Genf.

[Schaffhausen, StadtB: Msc. Scaph. 5, Vol. I, Fasc. 4, Nr.  20] [Zedler, Lexikon 7, 1734, Sp. 896-898] [Beichert/Kühlmann/Schnabel, Briefe, 2011, S. 206-209 (Nr. 20)]

1621 Okt 22, ca.

Mansfelds Truppen fangen erstmals kompromittierende Briefe des Kaisers und seiner Verbündeten ab. Sie werden ab November 1621 als Abschriften schnell verbreitet und erregen großes Aufsehen unter den protestantischen und neutralen Mächten. Die darin deutlich werdenden Absichten des Kaisers auf eine Zerschlagung der Kurpfalz bilden einen der Anlässe für Zincgrefs ‚Weltkefig‘.

[Schnabel, Weltkefig, 2011, S. 244 ff.]

1621 Okt 28

Tilly kündigt in einem Brief an die Heidelberger Regierung die Exekution gegen die Kurpfalz an und fordert die Unterwerfung unter den Kaiser, was die Regierung und der Stadtkommandant zwei Tage später ablehnen.

[Londorp, Acta Publica VI, 1627, S. 1002 f.]

1621 Nov 18

Janus Gruter, der nach der Einnahme Mosbachs durch Truppen Tillys mit Abraham Scultetus zunächst nach Pforzheim geflohen ist, trifft in Tübingen ein, wo er die nächsten Jahre verbringen wird.

[Reifferscheid, Briefe, 1889, S. 118 (Nr. 89)]

1621 Nov

Der spanische General Cordoba zieht ein Heer von 10.000 Mann für die Belagerung Heidelbergs zusammen.

1621 (Nov?)

Janus Gebhard verläßt aufgrund der politischen Lage Heidelbergs die Stadt und führt jahrelang ein unstetes Wanderleben.

[Krummacher, Laurea, 1990, S. 332]

1621 Nov

Georg Michael Lingelsheim flieht vor den Kriegsereignissen aus Heidelberg und läßt sich in Straßburg nieder. Drei seiner Söhne und eine Tochter bleiben ebenso wie seine große Bibliothek in Heidelberg zurück.

[Lingelsheim, Familien-Chronik, 1922, S. 25] [Walter, Späthumanismus, 2004, S. 160]

1621 Dez 17

JWZ übernimmt das Amt eines Generalauditors der pfälzischen Garnison in Heidelberg.

[Walter, Späthumanismus, 2004, S. 194, 311] [Verweyen, Erstausgabe, 2009, S. 352]

1621/22

Verstärkung der Befestigungsbauten um Heidelberg.

1621

Begleitgedicht JWZs zu den von Janus Gruter (1560-1627) herausgegebenen ‚M. Acci Plauti Comoediæ‘ (Wittenberg: Zacharias Schürer); weitere Gedichte von Theodor Rhodius, Gerardus Joannes Voßius, Caspar Dornau, Michael Piccart, Michael Virdung, Balthasar Exner, Janus Gebhard, Balthasar Venator, Johannes Meursius, Martin Opitz, Christoph Pflug, Heinrich Albert, Melchior Adam, Augustus Buchner und Daniel Heinsius.

[VD 17] [Opitz, Werke II/1, 1978, S. 1]

1622/25

Die Kipper- und Wipperjahre führen in Deutschland zu einer enormen Münzwertverschlechterung.

1622 Anfang (?)

Tod Melchior Adams in Heidelberg.

1622 Jan

Zincgref erhält vom niederländischen Gesandten Pieter Cornelis van Brederode Abschriften der Ende Oktober des Vorjahres abgefangenen Briefe der kaiserlichen Partei und soll sie im Druck verbreiten lassen.

[Duch, Politik, 1970, S. 487] [Schnabel, Weltkefig, 2011, S. 246]

1622 Feb Mitte

Erscheinen einer von Den Haag aus initiierten Teilausgabe der abgefangenen Briefe unter dem Titel  „Litterae interceptae“.

[Duch, Politik, 1970, S. 487 f.] [Schnabel, Weltkefig, 2011, S. 247]

1622 Feb 22 / Mär 25

Erscheinen der (möglicherweise von Zincgref mitbetriebenen und) von Ludwig Camerarius kommentierten Ausgabe der abgefangenen Briefe der Hofburg unter dem Titel „Prodromus“ (deutsch) bzw. „Cancellaria hispanica“ (lateinisch; Druck in ‚Freistadt‘ = Emden?). Weitere Ausgaben folgen noch im gleichen Jahr.

[Schubert, Camerarius, 1955, S. 123] [Schnabel, Weltkefig, 2011, S. 247]

1622 Mär 28

Bayerische Truppen veranstalten nach der Einnahme des kurpfälzischen Städtchens Hilsbach im Kraichgau ein Massaker.

1622 Mär 30

Gruter berichtet in einem Brief an Lingelsheim, er sei von JWZ auf Barclays ‚Argenis‘ aufmerksam gemacht worden.

[Reifferscheid, Briefe, 1889, S. 125] [Verweyen, Zwischenbericht, 1995, S. 217]

1622 Apr 01

Johann Leonhard Weidner geht nach seiner konfessionsbedingten Entlassung in Montjoie als Lateinlehrer ans städtische Gymnasium Düsseldorf.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 480] [Eickmeyer, Weidner, 2011, S. 473]

1622 Apr 05

Tilly stürmt Neckargemünd und läßt die Besatzung mitsamt der Bevölkerung niedermachen.

[Theatrum Europäum I, 1643, S. 621]

1622 Apr 11

Friedrich V. kehrt überraschend in die Pfalz zurück. Er stößt anschließend in Germersheim zum Heer Ernst von Mansfelds und macht in den nächsten Wochen die verlustreichen Rückzugskämpfe gegen Tilly und Cordoba mit.

1622, vor Mitte

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: Bitte um verschiedene Bücher aus der Bibliothek Gruters, die offensichtlich zur Arbeit an den ‚Apophthegmata‘ benötigt werden und von Caspar Schede überbracht werden sollen.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 39 f. (Nr. 21)]

1622, vor Mitte

(undatierter) Brief JWZs an Janus Gruter: Bitte um verschiedene Bücher aus der Bibliothek Gruters, die offensichtlich zur Arbeit an den ‚Apophthegmata‘ benötigt werden.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 40 (Nr. 22)]

1622, erste Hälfte

Janus Gruter flieht vor den auf Heidelberg zurückenden spanischen Truppen zeitweilig zu seinem Schwiegersohn nach Bretten.

[Palm, Opitz, 1877, S. 178]

1622, Apr/Mai

JWZ verfaßt die erste Version des ‚Quodlibetischen Weltkefigs‘, der wohl noch Mitte des Jahres in einer ersten Auflage (o.O.) erscheint.

[Schnabel, Weltkefig, 2011, S. 226]

1622 Mai 20

Gruter beschwert sich brieflich bei Lingelsheim, daß Zincgref und Venator sich gleichgültig gegenüber ihm verhielten: auf die Bitte hin, zur Hochzeit seiner Tochter ein Glückwunschgedicht zu verfassen, habe jener sich mit Krankheit entschuldigt, obwohl er sich früher – bei größerer Belastung durch seine Studien – häufiger im Dichten geübt habe.

[Reifferscheid, Briefe, 1889, S. 126 (Nr. 95)]

1622 Jun 08/09

Friedrich V. kehrt ein letztes Mal nach Heidelberg zurück, um Wertgegenstände und Akten aus dem Schloß vor dem nahenden Feind nach Den Haag in Sicherheit zu bringen.

1622 Jun 22

Johann Tserclaes Gf. Tilly erscheint vor Heidelberg und beginnt mit der Belagerung der Stadt.

1622 Jun/Aug

JWZ verfaßt während der Belagerung Heidelbergs die ‚Vermahnung zur Dapfferkeit’.

[Schnorr, Zincgrefs Leben, 1879, S. 473] [Kühlmann, Vermahnung, 2011] [Vollhardt, Vermahnung, 2011]

1622 Jul 03

Friedrich V. entläßt auf englisches Drängen die Heerführer Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig und zieht sich nach Sedan, dann nach Den Haag zurück.

[Londorp, Acta Publica VI, 1627, S. 1044 f.]

1622 Jul 15

Ernst von Mansfeld bietet Tilly seine Dienste an.

[Londorp, Acta Publica VI, 1627, S. 1045]

1622 Aug 16

Tilly läßt Heidelberg zur Kapitulation auffordern.

[Londorp, Acta Publica VI, 1627, S. 1046]

1622 Aug 19

Ein heftiges Unwetter am Abend führt zu schweren Schäden in der Stadt und zur Konfusion unter den Belagerungstruppen vor Heidelberg.

[Ludwig/Benner/Klein, Tilly, S. 133]

1622 Sep 01

Der Theologieprofessor und ehem. Oberhofprediger Abraham Scultetus (1566-1625) flieht aus Heidelberg nach Bretten, das er vor den Truppen Tillys aber schon am 15.11.1622 wieder verläßt. Dort haben (neben Gruter) u.a. auch David Pareus (1548-1622), Dionysius Gottfried (1549-1622) und der exulierte oberösterreichische Ständeführer Georg Erasmus von Tschernembl (1567-1626) Zuflucht gesucht.

[Scultetus, Selbstbiographie, 1966, S. 95 f.]

1622 Sep 05

Erster, erfolgloser Generalsturm Tillys auf Stadt und Schloß Heidelberg.

1622 Sep 06

Die Vorstadt und die Kernaltstadt Heidelbergs werden bei einem zweiten Generalsturm von den bayerischen und kroatischen Truppen Tillys eingenommen und drei Tage lang geplündert. Das Schloß unter dem aus den Niederlanden stammenden Kommandanten Heinrich van der Merven kann sich einstweilen noch halten. Ein Verhandlungsangebot wird von Tilly abgelehnt.

[Ludwig/Benner/Klein, Tilly, S. 132]

1622 Sep 10

Kapitulation der Schloßbesatzung vor den heftigen Angriffen der ca. 15.000 Mann umfassenden Belagerungsarmee. Gemäß dem am Vortag ausgehandelten Akkord verläßt JWZ Heidelberg zusammen mit der Besatzung unter Zurücklassung allen Besitzes. Ein Paß Tillys sichert freie Passage durch die angrenzenden Territorien.

[Londorp, Acta Publica VI, 1627, S. 1048 f.]

1622 Sep 22

Geheime Ad-Personam-Übertragung der pfälzischen Kurwürde auf Hzg. Maximilian I. von Bayern.

1622

Maximilian I. von Bayern schenkt die geraubte Bibliotheca Palatina dem Papst.

1622 Okt?

JWZ bemüht sich vergeblich um eine Niederlassung bei der Verwandtschaft in Frankfurt/M. Die Stadt hat im Sommer eine verheerende Typhus- und Ruhrepidemie zu erdulden gehabt, die von Soldaten eingeschleppt worden ist.

[Weidner, Zincgrefii Leben, 1693, S. 102] [Lammert, Seuchen, 1890, S. 58]

1622 Okt 29

Frieden von Montpellier. Die französischen Hugenotten verlieren nach der Niederschlagung eines durch gegenreformatorische Maßnahmen provozierten Aufstandes durch König Ludwig XIII. (1601-1643, reg. ab 1610) die meisten ihrer Sicherheitsplätze und das Recht, ohne Zustimmung des Königs Versammlungen abzuhalten.

1622 Nov 12

Kapitulation Mannheims vor Tilly: die rechtsrheinische Pfalz wird bayerisch.

1622 Dez 03

Leo Allatius (1586-1669), Skriptor an der Vatikanischen Bibliothek, kommt nach Heidelberg, um den Abtransport der Hofbibliothek nach Rom zu organisieren.

1622

Im von rund 23.000 Flüchtlingen überfüllten Straßburg brechen Seuchen (v.a. Ruhr) aus, die bis zum Jahresende 4380 Menschenleben fordern.

[Lammert, Seuchen, 1890, S. 57]

1622

Dritte Ausgabe der ‚Facetiae pennalium’ (o.O.).

 

 

 

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Letzte Aktualisierung 22.10.2020